Stellenausschreibung

An der Georg-August-Universität Göttingen ist an der Theologischen Fakultät am Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie zum 01.10.2024 eine Stelle als

Doktorand*in (w/m/d)


mit 65% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit (zzt. 25,87 Stunden/Woche) befristet für die Dauer von 36 Monaten zu besetzen. Die Entgeltzahlung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 TV-L.

Die Stelle ist im DFG-Projekt „Sozialistische Mystik, mystischer Sozialismus“ angesiedelt und wird eng mit einer weiteren Promotionsstelle zusammenarbeiten. Das Projekt untersucht das Verhältnis von Religion und Sozialismus im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung von alternativer Religiosität, Esoterik, Okkultismus und Mystik. Dabei geht es vor allem darum, die prominenten und zahlreichen zeitgenössischen Verwendungen dieser unklaren Begriffe kritisch zu verstehen, wie sie sich etwa im Kontext millenaristischer, messianistischer und alternativ-religiöser Kreise herausgebildet haben. Die andere Promotionsstelle wird sich vor diesem Hintergrund mit der Transformation des jüdischen Messianismus im Kontext des „spirituellen Zionismus“ von Moses Hess bis Martin Buber beschäftigen, wobei das besondere Augenmerk auf die Offenheit ihres „metapolitischen“ Programms einer „Jüdischen Erneuerung“ für alternativ-religiöse bzw. „mystisch-sozialistische“ Ideen (im Falle Bubers v.a. eines Gustav Landauer) gelegt wird.

Für die hier ausgeschriebene Stelle sind unter anderem folgende thematische Schwerpunkte möglich:

  • Die Rolle von Lebensreform, Theosophie, Anthroposophie oder Parapsychologie für sozialistische und anarchistische Ideen.
  • Die sozialistische Rezeption von häufig als „mystisch“ bezeichneten Ideen aus verschiedenen Be-reichen wie Christentum (Böhme, Meister Eckhart), Judentum (Kabbala) und Islam (Sufismus).
  • Das Umfeld des Forte-Kreises, zu dem Autoren wie Martin Buber, Gustav Landauer und Erich Gutkind zählten.
  • Sozialistinnen, Feministinnen und Frauenrechtlerinnen wie Margarete Susman und Margarethe Faas-Hardegger.
  • Austauschprozesse zwischen Sozialist*innen aus dem deutschsprachigen Raum und dem außereuropäischen Raum.
  • Sozialistisch orientierte Emigrant*innen von außerhalb Europas und aus Osteuropa, die sich z.B. in den 1920er Jahren in Deutschland aufhielten. Hier wären u.a. Iran, die Türkei, Indien oder Russland von Interesse.


Alle Projektthemen sollen somit einen Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum haben, der aber auch als Knotenpunkt für globale Austauschprozesse konzipiert werden kann. Den zeitlichen Rahmen bilden die Jahrzehnte um 1900.


    Voraussetzungen:

    • Ein überdurchschnittlicher Hochschulabschluss in Religionswissenschaft oder einem nah verwandten Fach.
    • Bereitschaft, sich in das interkulturell geprägte Forschungsumfeld des Lehrstuhls einzufügen und dort an allgemeinen Aufgaben sowie in der akademischen Selbstverwaltung mitzuwirken.
    • Verfassen einer Dissertation im Fach Religionswissenschaft auf Englisch oder Deutsch.
    • Sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift.
    • Sehr gute Kenntnisse relevanter Quellensprachen.
    • Grundkenntnisse des Deutschen und eine Bereitschaft zur Vertiefung sind wünschenswert.


    Für Rückfragen steht Ihnen Herr Professor Dr. Julian Strube gerne zur Verfügung.
    Kontakt: https://www.uni-goettingen.de/de/prof.+dr.+julian+strube/76039.html

    Die Universität Göttingen strebt in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert daher qualifizierte Frauen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Sie versteht sich zudem als familienfreundliche Hochschule und fördert die Vereinbarkeit von Wissenschaft/Beruf und Familie. Der beruflichen Teilhabe von schwerbehinderten Beschäftigten sieht sich die Universität in besondere Weise verpflichtet und begrüßt deshalb Bewerbungen schwerbehinderter Menschen. Bei gleicher Qualifikation erhalten Bewerbungen Schwerbehinderter den Vorzug. Eine Behinderung bzw. Gleichstellung ist zur Wahrung der Interessen bereits in die Bewerbung aufzunehmen.

    Ihre Bewerbung mit einem kurzen Motivationsschreiben (max. 500 Wörter), einem Exposé zu Ihrem Forschungsvorhaben (max. 1.500 Wörter exkl. Literaturverzeichnis), einem Zeitplan, einem Lebenslauf und einer digitalen Kopie Ihrer MA-Arbeit richten Sie bitte bis zum 03.06.2024 in elektronischer Form als ein Dokument (PDF) an:
    E-Mail: julian.strube@theologie.uni-goettingen.de
    Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie, Platz der Göttinger Sieben 2, 37073 Göttingen.


    Hinweis:
    Ihre elektronischen Dokumente werden nach einer Aufbewahrungsfrist von drei Monaten nach Abschluss des Verfahrens gelöscht.
    Wir weisen darauf hin, dass die Einreichung der Bewerbung eine datenschutzrechtliche Einwilligung in die Verarbeitung Ihrer Bewerberdaten durch uns darstellt. Näheres zur Rechtsgrundlage und Datenverwendung finden Sie im Hinweisblatt zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

    Göttingen, den 16.04.2024