1. Vernetzungstreffen
"Migration und Gender@Niedersachsen"
29.05.2015, Universität Osnabrück

Migration und Gender zusammenzudenken, das ist das gemeinsame Anliegen der 30 Wissenschaftler_innen, die sich am 29.5.2015 am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) an der Universität Osnabrück zur Gründung eines niedersachsenweiten Netzwerkes trafen. Die Veranstaltung diente vor allem dazu, die verschiedenen Forschungsschwerpunkte und die transdisziplinäre Expertise im Bereich der Gender- und Migrationsforschung zu bündeln und Ideen für die Zusammenarbeit in dem Forschungsnetzwerk zu sammeln. Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt das Netzwerk mit einer Anschubfinanzierung.

Die Organisatorinnen, Prof. Sabine Hess (Göttingen), Prof. Helen Schwenken (Osnabrück) und Dr. Nanna Heidenreich (Braunschweig), eröffneten die Veranstaltung und begrüßten die Teilnehmer_innen, die aus verschiedenen Hochschulen, Forschungsinstituten und anderen universitären und außeruniversitären Einrichtungen Niedersachsens angereist waren. Dass sich die Gender-Studies in hohem Ausmaß durch Transdisziplinarität auszeichnen, zeigte sich an der Vielfalt der vertretenen Fächer. Über den Zusammenhang von Migration und Geschlecht diskutierten Wissenschaftler_innen aus der Soziologie, der Politikwissenschaften, der Ethnologie, der Romanistik, der Anglistik, der Sozialpsychologie, der Medienwissenschaften, der Gedächtnis- und Erinnerungsforschung, der Sozialen Arbeit, Textiles Gestalten, Kunstgeschichte, Kommunikationswissenschaft, Theologie und den Bibelwissenschaften, den Sprachwissenschaften u.a. Trotz der unterschiedlichen methodischen und theoretischen Zugänge bestand Einigkeit darüber, dass es sowohl seitens der Migrations- als auch der Geschlechterforschung dahingehend Nachholbedarf gibt, die Erkenntnisse des jeweils anderen Felds für die eigene Forschung nutzbar zu machen.

Nach der Vorstellungsrunde wurden gemeinsame Forschungsschwerpunkte identifiziert und Themencluster gebildet. Die Teilnehmer_innen fanden sich in Arbeitsgruppen zu den Themenblöcken Ungleichheitsforschung, Arbeit & Migration, Kulturtransfer, Border Studies und Recht sowie zu Bild- und Medienpraktiken zusammen. In den lebhaften Diskussionen der Arbeitsgruppen entstanden Ideen für gemeinsame Veranstaltungen und Forschungsvorhaben, die anschließende im Plenum diskutiert wurden. Neben der Erfassung der zahlreichen Projekte im Bereich Migration und Gender in einer gemeinsamen Forschungsdatenbank wurden vor allem die Veranstaltung einer internationalen Tagung am 11.-12. Dezember 2015 in Göttingen und eine daran angeschlossene Publikation angedacht. Über die Tagung wird rechtzeitig im LAGEN-Rundbrief informiert werden.
Weitere Interessierte für das Netzwerk können sich hier melden: shess@uni-goettingen.de