In publica commoda

Grass-Denkmal

Günter Grass hat im April 2011 der Stadt und der Universität Göttingen ein Denkmal für die Göttinger Sieben geschenkt. Der Literaturnobelpreisträger enthüllte persönlich die knapp drei Meter hohe Stahl-Skulptur auf dem zentralen Campus der Universität – dem Platz der Göttinger Sieben – gemeinsam mit seinem Verleger Gerhard Steidl. Ein aus Corten-Stahl gefertigtes „G“ und die Ziffer 7 sollen an den Protest der sieben Göttinger Professoren erinnern, die sich 1837 gegen die Aufhebung des Staatsgrundgesetzes im Königreich Hannover aussprachen. Das Denkmal steht auf den Stufen, die zum Zentralen Hörsaalgebäude hinaufführen.


Grass-Denkmal Göttinger Sieben

Von links nach rechts: Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Verleger Gerhard Steidl, Günter Grass und Oberbürgermeister Wolfgang Meyer.


Grass betonte, das Denkmal solle nicht nur an das Zeichen erinnern, dass die sieben Professoren damals setzten: „Wir haben allen Grund, dieses Zeichen auf unsere heutigen demokratischen Verhältnisse zu übertragen.“ Er kritisierte unter anderem den Einfluss von Lobbyisten auf die Politik und forderte die jüngeren Generationen auf, sich zu engagieren, Einspruch zu erheben und mitzuhelfen, unsere „beschädigte Demokratie“ zu festigen. „Demokratie ist kein fester Besitz, sie muss täglich gepflegt werden“, erklärte der Nobelpreisträger.