Wintersemester 2015/16

Wintersemester 2015/16

Proseminar: Städte, Stadtherren und Stadtbewohner in der Salier- und Stauferzeit

Zeit: Do. 14-16

Raum: KWZ 1.731

Beginn: 29.10.2015


Kommentar: Was unterscheidet im Mittelalter eine Stadt von anderen Siedlungsarten, wer hat in der Stadt das Sagen und wer lebt eigentlich dort? Diese Fragen werden im Seminar für die Zeit der salischen und staufischen Könige und Kaiser (11.-13. Jahrhundert) erörtert. Dabei werden Themen der Politik-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ebenso behandelt wie die städtische und auch höfische Kultur, um so einen ersten Einblick in das Spektrum der Mittelalterforschung zu vermitteln und den Umgang mit der Forschungsliteratur einzuüben. Ein deutlicher Fokus wird auf der Arbeit mit den verschiedenen für das Mittelalter zentralen Quellengattungen liegen.


Einführende Literatur: Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter. 3., überarb. Aufl. Stuttgart 2006 (UTB 1719); Hirschmann, Frank G.: Die Stadt im Mittelalter. München 2010 (Enzyklopädie deutscher Geschichte 84); Schmieder, Felicitas: Die mittelalterliche Stadt. 2., bibliogr. aktualisierte Aufl. Darmstadt 2009 (Geschichte kompakt).


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Vertiefungsseminar: Klerikerschelte und Kleruskritik vom Hoch- zum Spätmittelalter

Zeit: Mi. 10-12

Raum: KWZ 1.701

Beginn: 28.10.2015

Kommentar: Der gierige, lasterhafte, heuchlerische Priester ist nicht erst in der Reformation zum Topos geworden. Kleruskritik und Klerikerschelte, teils gesteigert zu einer per se ?antiklerikalen? Haltung, finden sich schon deutlich früher und vermehrt seit dem 12. Jahrhundert. Im Seminar soll gefragt werden, wie es dazu kommen konnte und welche strukturellen und ideellen Bedingungen der Zeit seit dem 12. Jahrhundert die Kritik am Klerus begründeten und formten. In einem ersten Schritt wird man sich bewusst machen müssen, was einen Kleriker eigentlich ausmachte, welche Aufgaben er hatte und welchen Platz in der Gesellschaft er einnahm. Hieraus lassen sich in einem weiteren Schritt an ausgewählten Quellenbeispielen die Kritikpunkte entschlüsseln und erklären, die an den Klerus herangetragen wurden. Dabei wird zu prüfen sein, von welcher Seite der Klerus angegangen wurde (von höheren kirchlichen Instanzen, von Nonnen und Semireligiosen, von Laien?) und auf welche Weise dies geschah (etwa in Form von Klagen und Traktaten oder in Form tätlichen Angriffs, Spott und Satire?). Im Verlauf des Seminars gilt es in diesem Zusammenhang auch, die teils älteren und entsprechend aus dem Geiste der eigenen Zeit heraus entstandenen Forschungsarbeiten kritisch zu lesen und das Phänomen der Kleruskritik kontextspezifisch zu ergründen.

Einführende Literatur Elm, Kaspar: Antiklerikalismus im deutschen Mittelalter, in: Anticlericalism in late medieval and early modern Europe: proceedings of an international colloquium held Sept. 20 - 22, 1990 at the University of Arizona, Tucson, Ariz, hrsg. von Peter A. Dykema. 2., überarb. Aufl. Leiden u.a. 1994 (Studies in medieval and reformation thought 51) S. 3-18; Die Geschichte des Christentums, Bd. 5: Machtfülle des Papsttums (1054-1274), hrsg. von André Vauchez. Dt. Ausg. bearb. u. hrsg. von Odilo Engels. Freiburg i. Br. 1994, hier Parisse, Michel: Kap. 2: Die Neuordnung des Weltklerus S. 253-289 sowie Vauchez, André: Kap. 4: Glaubensstreit und Glaubensspaltung im Osten und Westen, II Im Abendland: Von radikaler Kritik zu Häresie, S. 488-503; Die Geschichte des Christentums, Bd. 6: Die Zeit der Zerreißproben: (1274-1449), hrsg. von Michel Mollat du Jourdin. Dt. Ausg. bearb. u. hrsg. von Bernhard Schimmelpfennig. Freiburg i. Br. 1991, hier Vauchez, André: Kap. 6: Protest- und Häresiebewegungen in der römischen Kirche, S. 315-348.


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